Niederländische Rocker verlegen Sitz ins Emsland

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Der niederländische Motorradclub „No Surrender“ zieht um: Er hat bei Hebelermeer im Emsland ein neues Clubhaus errichtet, nachdem die Unterkunft im niederländischen Emmen von den Behörden abgerissen wurde. Das Archivbild zeigt Mitglieder des Clubs bei der Beerdigung eines ihrer „Captains“ in Almere. Foto: dpa

Von Martin Laning und Manfred Fickers
     
Nachdem der niederländische Motorradclub „No Surrender“ wegen Verdachts auf Drogenhandel seinen Treffpunkt verloren hat, hat der Verein jetzt einen neuen Sitz im Emsland.
 
Emmen/Twist. Die niederländische Justiz geht verstärkt gegen kriminelle Aktivitäten von Motorradclubs vor. Im Oktober 2016 wurden ein 50-jähriges und ein 49-jähriges Clubmitglied von No Surrender in Nieuw Amsterdam und Klazienaveen wegen Verdachts auf Drogenhandel festgenommen. Im November beschlagnahmte die Polizei bei einer Wohnungsdurchsuchung beim Geschäftsführer und dem Kassenwart von No-Surrender in Klazinaveen eine Gaspistole und eine Signalpistole.


Am Wochenende hat die Polizei in Verbindung mit der Gemeinde Emmen und der Staatsanwaltschaft das Clubhaus an die Kapitein-Hatterras-Straat durchsucht und ein dort wohnendes 48-jähriges Clubmitglied aus Klazinaveen wegen Verdachts auf Drogenhandel festgenommen. Die Staatsanwaltschaft hat das Gelände gesperrt. Ohne Zustimmung der Behörde darf bis zum 20. Januar niemand das Grundstück betreten. Grundlage dieser Beschlüsse ist der Verdacht, dass vom Clubhaus aus Handel mit harten Drogen betrieben wurde und von hier aus schwere Gewaltverbrechen in Auftrag gegeben worden sind, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Polizei, der Gemeinde und der Staatsanwaltschaft.


Clubhaus abgerissen
Die Gemeinde Emmen hat den Pachtvertrag des Clubs für das Grundstück gekündigt und das ohne Baugenehmigung errichtete Clubhaus zu Beginn der Woche abreißen lassen. Durchsucht wurden auch Wohnungen führender Clubmitglieder. Wie die Polizei bekannt gab, seien dabei Spuren von harten Drogen gefunden, und mutmaßliches Diebesgut beschlagnahmt worden.


Das Clubhaus sei Treffpunkt von niederländischen und ausländischen Mitgliedern zur Absprache von Drogengeschäften gewesen, heißt es seitens der Staatsanwaltschaft. Es bestehe zudem der begründete Verdacht, dass hier nicht fügsame Clubangehörige schwer misshandelt worden sind. Außerdem sei es in Verbindung mit den kriminellen Geschäften zu Erpressungen gekommen. Inzwischen wurde bekannt, dass die Polizei die Aktivitäten im Clubhaus abgehört hat.


Polizei spricht sich grenzüberschreitend ab
Clubchef Henk Kuipers will nicht aufgeben. Im Gespräch mit dem Algemeen Dagblad gab er bekannt, das der Verein sein Zentrum nach Deutschland ins Emsland verlegt hat, und zwar in die Nähe des Grenzübergangs Zwartemeer/Hebelermeer im Gebiet der Gemeinde Twist. Hier gibt es das No-Surrender-Chapter MC Darkside. Auf Anfrage bestätigte die Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim, dass sie von den niederländischen Kollegen über den Umzug des Clubs und die Hintergründe informiert worden ist. Jetzt gebe es stetige Absprache mit den Kollegen im Nachbarland.


No Surrender ist 2013 als Abspaltung von des Motorradclubs Satudarah entstanden, der ebenfalls Mitglieder in Deutschland hat. . Der in Klazienaveen bei Meppen wohnende Kuipers hat die Partei Rechtdoor (Geradeaus) gegründet, die an den Wahlen in den Niederlanden teilnehmen will. Er bezeichnet das politische System in seinem Heimatland als „Scheindemokratie“.

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